Presseschau: Die internationale Gala der Filmmusik (Konzertwiederholung)
Musikzug beweist Vielseitigkeit
Die Westfalenpost schrieb am 19. Dezember 2017:
Auch das Wiederholungskonzert ist in der Stadthalle ein großer Erfolg. Vom „Parademarsch der langen Kerls“ bis hin zu „I Will Always Love You“
Olpe. Mit der präzise und emotional gespielten, dabei musikalisch sehr anspruchsvollen Internationalen Gala der Filmmusik bewies der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Olpe wieder einmal, wie vielseitig er ist. Das traditionelle Weihnachtskonzert in der Stadthalle war unter der Leitung von Musikzugführer Andreas Reuber ein voller Erfolg. Zur Premiere am 2. Dezember und zum Wiederholungskonzert kamen insgesamt 1300 Besucher.
„Ein äußerst interessantes Kapitel der Musikgeschichte“ Martin Kretschmer, Moderator
„Die Internationale Gala der Filmmusik schlägt ein äußerst interessantes Kapitel der Musikgeschichte auf“, sagte Fagottist Martin Kretschmer, der seit 23 Jahren informativ, unterhaltsam und spannend zugleich moderierte und erklärte, dass die erste öffentliche Filmvorführung im Dezember 1895 in Paris stattfand. Als Beispiel aus der Musikbegleitung des Stummfilms eröffnete der „Parademarsch der langen Kerls“, heute ein Bestandteil der deutschen Armeemarschsammlung, das Konzert; gute Laune verbreitete „Ein Freund, ein guter Freund“ aus der Tonfilmoperette „Die Drei von der Tankstelle“. Die Zuschauer schwelgten bei der Monumentalmusik der 50er und 60er Jahre in Erinnerungen. „Vom Winde verweht“ ließ träumen von der unsterblichen Liebe zwischen Scarlett und Rhett.
Starke Kontraste
Starke Kontraste kennzeichnete „Ben Hur“ zwischen zartem Querflötenspiel, wuchtigem Schlagwerk und dem abschließend fulminanten Einsatz aller Register. Nach „Exodus“, basierend auf dem zweiten Buch Mose und eingeleitet von Pianoklängen, riss der schwungvolle „River Kwai Marsch“ mit und schoss in die Beine, die nur schwer still gehalten werden konnten.
Klar und wohl nuanciert luden „Die Gemischten Stimmen Biggesang“ unter der Leitung von Volker Arns und mit Solistin Marion von der Wielen bei Lenas Sang „Fly With Me“ zum Innehalten ein. Später beeindruckten sie mit dem Song „Circle Of Life“ aus dem Zeichentrickfilm „Der König der Löwen“. Den nächsten Solopart sang Saxophonistin Emilie Bosch mit „Hanging Tree“ aus dem Film „Die Tribute von Panem“, für das Orchester arrangiert von Sebastian Middel.
Nicht alleine im Universum
„Heutzutage sind sich die Wissenschaftler weitgehend einig, dass wir wohl nicht alleine im Universum sind“, sagte Martin Kretschmer. Die Filmindustrie jedenfalls sei sich ziemlich sicher und habe hierzu mit „Independence Day“ einen der spektakulärsten Filme geschaffen; und so kämpften die Musiker aufwühlend und lautmalerisch mit den Außerirdischen, die sich schließlich leise verzogen.
Untermalt von Videoeinspielung und Bildern berichtete Kretschmer voller Empathie über das Leben von „Forrest Gump“, der als lernbehindert galt, dabei „mit einer unglaublich tiefen Weisheit ausgestattet schien“; zarte Querflötenklänge, dann eine besinnlich anmutende Sequenz bis hin zum bewegenden Ende hielten die Zuhörer in Atem, ließen sie jubelnd applaudieren. Kontrastprogramm hierzu waren „The Incredibles“: dem fiebrig gespieltem Beginn folgten kleine, ruhige Melodiebögen, bevor erneut Hektik ausbrach mit vorwärts drängenden, schier schreienden Trompeten bis hin zum finalen Tutti. In Glitzerkleid und mit beeindruckender Stimme faszinierte Emilie Bosch mit „Skyfall“ aus dem 23. James-Bond-Film.
Stilgerecht mit schwarzem Anzug, schwarzem Hut und schwarzer Sonnenbrille rockten unter Beifall des Publikums die „Blues Brothers“ Sebastian Römer und Christian Hachenberg über die Bühne. Letzterer flirtete als dann mit Emmi Bosch in „Time Of My Life“ („Dirty Dancing“), während Tobias Michels Posaunensolo von „I Will Always Love You“ aus dem Film „Bodyguard“ verzauberte.
Fotos/Text: Julia Eiden, Westfalenpost
(Mehr lesen? In der Westfalenpost vom 15. 12.17 ist ein Portrait über unseren Moderator.)