An einem Sommertag im Mai
Die Siegener Zeitung schrieb am 11.05.2018:
Unter dem Motto „An einem Sommertag im Mai“ hatten der Schützenverein St.-Sebastianus Olpe, der Feuerwehrmusikzug Olpe und der Spielmannszug St.-Sebastianus der Kreisstadt auf Christi Himmelfahrt zu einem musikalischen Feiertag auf den Ümmerich eingeladen.
Nun, als Sommertag im Mai kann man den gestrigen Donnerstag leider nicht bezeichnen. Nach wunderschönen sommerlichen Tagen gab es einen regelrechten Temperatursturz. Doch die gemeldeten Temperaturen von elf bis 13 Grad und die Regenwahrscheinlichkeit von 80 Prozent schreckten die Olper und auch viele Auswärtige nicht ab. Sie wussten ja, dass das Hauptzelt beim Nass von oben genügend Schutz bietet. Über den Tag verteilt kamen mehr als tausend Gäste, darunter wie gewünscht auch viele Familien, zum Olper Schützenplatz. Sie alle nutzten gerne die schöne Gelegenheit, in netter Runde bei kühlen Getränken und musikalischer Unterhaltung gesellige Stunden in ungezwungener Atmosphäre unter den Linden zu verbringen. Für die musizierenden Vereine war durch das auf dem Tanzboden aufgestellte Zelt ebenfalls Schutz geboten, wenn auch die Planen die Musikerinnen und Musiker eigentlich vor der Sonne schützen sollten.
Die Überlegungen zur Veranstaltung entstanden bereits vor fünf Jahren, als es beim Schützenverein und beim Feuerwehrmusikzug einen Führungswechsel gab. Mit der Umsetzung schlugen die drei Vereine drei Fliegen mit einer Klappe: Sie organisierten ein gemeinsames Fest und gaben besonders den Nachwuchsorchestern eine Plattform, denen ein großer Teil des Reinerlöses zukommen soll. Den Bürgern gaben sie Gelegenheit, den schönen Ümmerich, der auch den Beinamen „Deutschlands schönster Biergarten“ hat, auch außerhalb des Schützenfestes zu nutzen. Und das wurde richtig gut angenommen. Man hörte immer wieder Aussagen wie „Es ist fast wie auf Schützenfest“ oder „Da steigt die Vorfreude auf das Schützenfest“. Darüber freuten sich die Veranstalter. Ihr Konzept „Ümmerich und Blasmusik, das funktioniert immer“ ging voll auf.
Das hatte auch Werner Ohm aus Lütringhausen angelockt, der mit 96 Jahren zweifelsfrei der älteste Gast auf dem Ümmerich war. Der agile Senior liebt Musik über alles und wurde kürzlich für 80 Jahre Chorgesang vom Sängerkreis Bigge-Lenne ausgezeichnet. Es waren sogar Gäste aus Südafrika auf dem Schützenplatz. Der Olper Allgemeinmediziner Dr. Gerd Reichenbach, der seit vielen Jahren Projekte für die Bonga School in Südafrika unterstützt, und seine Frau Brigitte hatten den früheren Präsidenten des südafrikanischen Rotary-Clubs, Chris Valenterie und seine Frau Iris zu Gast. „Mit dem Rotary-Club konnten wir die Elektrik und Wasserversorgung an der Bonga School umsetzen“, so Dr. Reichenbach. Als er seinen Gästen vom musikalischen Feiertag auf dem Ümmerich erzählte, waren sie gleich begeistert. Und die Begeisterung steigerte sich. Sie hatten schon viel vom schönen Feiern in Olpe gehört, nun waren sie endlich mal richtig dazwischen.
Den Auftakt des musikalischen Feiertags gestalteten die beiden Jugendorchester des Feuerwehrmusikzugs Olpe, die „Juniorstars“ unter Leitung von Hanna Stahl und die „Junge Harmonie“ unter Leitung von Emmi Bosch. Im Anschluss unterhielten der Feuerwehrmusikzug Olpe unter Leitung von Andreas Reuber und der Spielmannszug St.-Sebastianus Olpe unter Leitung von Rüdiger Wurm und Markus Heider die Gäste mit einem lockeren Programm, das gut zu kühlem Bier passte. Die Gäste freuten sich über zackige Märsche, Filmmusik, Evergreens und rockige und poppige Werken.
Um auf ihre Jugendarbeit aufmerksam zu machen, standen Vertreter beider Orchester an Infoständen bereit. Dort hatten interessierte Kinder auch die Gelegenheit, die verschiedenen Instrumente auszuprobieren. Außerdem gab es für die kleinen Gäste ein Rahmenprogramm, das Spiel und Spaß garantierte.
Höhepunkt der musikalischen Darbietungen war am Abend die feierliche Abendserenade, die der Feuerwehrmusikzug und der Spielmannszug St.-Sebastianus gemeinsam präsentierten. „Wir sind sehr zufrieden“, zog Olpes Schützenmajor Peter Liese eine positive Bilanz. Das Wetter hat uns trotz des grauen Himmels keinen Strich durch die Rechnung gemacht. Es gab nur kurz nach Mittag einen kräftigen Regenschauer, danach war es trocken. Hätte jetzt noch die Sonne geschienen, wären vielleicht zehn oder 15 Leute mehr gekommen.“