Drei erfolgreiche Aufführungen von Alexander Reubers „13 Minuten im Frühling | Stille“

Musikzug Olpe gedenkt mit drei Konzerten dem Bombenangriff auf Olpe im Jahr 1945.
Anlässlich des 80.-jährigen Gedenkens der Opfer des verheerenden Bombenangriffs auf Olpe vom 28. März 1945 führt der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Olpe unter Leitung von Dirigent Andreas Reuber das Werk 13 Minuten im Frühling | Stille nach seiner Uraufführung im Jahr 2023 am letzten März-Wochenende in insgesamt drei Konzerten erneut auf.
Nur wenige Wochen vor Kriegsende reichten im Jahr 1945 13 Minuten aus, um Hunderte unschuldige Menschen in den Tod zu reißen und unzählige Leben aus dem Takt zu bringen. Diese erschütternden Ereignisse hat Komponist Alexander Reuber mit seiner Komposition musikalisch erfahrbar gemacht und so einen besonderen Weg der Erinnerungskultur geschaffen.
“Was Sie heute hier hören werden, das macht was mit einem” bereitete Moderator Martin Kretschmer die Konzertbesucher auf das knapp 70-minütige Konzert vor. Um die Konzertbesucher mit ihren Gedanken und Gefühlen nicht allein zu lassen, präsentierte der Musikzug zu Beginn der Konzerte das Werk “Hidden Light” – ‘verborgenes Licht’ – von Kevin Houben sowie den Choral “Maria breit den Mantel aus”. Die Auswahl dieses Chorals ist nicht willkürlich, denn es war eben dieser Choral, welcher von den Menschen damals in den Bunkern von Olpe gesungen wurde und so eine tiefgreifende Verbindung mit den Geschehnissen erhält. Eine Verbindung, die Alexander Reuber auch in seinem Werk 13 Minuten im Frühling | Stille noch einmal aufgreift, indem er das Choralmotiv fragmentarisch verarbeitet.
Das Hauptwerk 13 Minuten im Frühling | Stille ist in fünf Teile gegliedert: Adagio, Leben, Katastrophe, Trauma, Adagio. In diesen fünf Teilen schlägt der Komponist den Bogen vom Leben im Olpe der 1930er Jahre, über den Einfluss des Nationalsozialismus hin zu dem Angriff und seine Folgen. Ganz bewusst möchte Alexander Reuber keine musikalische Anklage schaffen, sondern vielmehr daran erinnern, dass Vergangenheit und Zukunft untrennbar miteinander verbunden sind und so die Erinnerung in die Gegenwart übertragen.
Vor allem der Einsatz einer eigens geschaffenen Tonsprache, spezielle Lichteffekte, der Film zur Werkeinführung und der Einsatz von Sprechern mit Original-Zitaten tragen dazu bei, dass sich im Laufe des Konzertes im Publikum eine spürbare Spannung entwickelt, welche nach Verklingen des letzten Tones in ein vollständiges Innehalten und in Stille übergeht. Als Bestandteil der Komposition soll die Stille nicht nur das Bewusstsein des Erinnerns anregen, sondern auch Zuversicht und Hoffnung ausstrahlen. Und genau diese besondere Atmosphäre – die Vergangenheit und Gegenwart in Raum und Zeit miteinander verbindet – erfüllte die St.-Martinuskirche, als die letzten Töne verklungen waren.
Dieser Tag [der 28. März 1945] darf nicht in Vergessenheit geraten, er muss uns ein Tag wehmütigen
Franz Menke, Pastor von St.-Martinus 1930 – 1955
Gedenkens, ein Tag ernster, heilsamer Besinnung sein und bleiben bis in die fernsten Zeiten.
Wer das Werk 13 Minuten im Frühling | Stille noch einmal erleben möchte, kann eine Aufnahme des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Olpe aus dem Jahr 2023 unter folgendem Link aufrufen: https://www.youtube.com/watch?v=QE7LSZHteJU