Pressebericht zum Wiederholungskonzert „An Bord!“
Olpe. Souverän hielt der neue Steuermann seine Mannen auf Kurs. Die musikalischen Abenteuer unter dem Konzertmotto „An Bord!“ meisterte Michael Nassauer, der seit Oktober auf der Kammandobrücke des Musikzuges der Olper Feuerwehr steht, mit Bravour.
Nach der erfolgreichen Premiere Anfang Dezember hatte er auch beim Wiederholungskonzert in der Olper Stadthalle am vierten Adventssonntag alles fest im Griff. Dabei war es ja alles andere als ein leichtes Erbe, das Nassauer von Gerhard Reuber, der ebenfalls zu den Zuhörern in Olpes guter Stube gehörte, antreten musste. „In neun Wochen haben wir dieses Konzertprogramm auf die Beine gestellt. Das war eine Wahnsinnsarbeit. Ein ganz großer Dank an den Musikzug“, betonte Musikzugführer Michael Nassauer, der ab Januar Hauptmusikzugführer ist.
Wasser übt schon seit ewigen Zeiten eine magische Anziehungskraft auf die Menschen aus. Ein Sinnbild dafür ist Hermann Melville’s Roman „Moby Dick“. Die Geschichte des Captain Ahab, der mit blindem Hass den riesigen, übermächtigen Wal Moby Dick jagte, weil dieser ihm ein Bein abgerissen hatte. Ahab sagte der Natur den Kampf an und riss Schiff und Besatzung am Ened in die Tiefe.
Der international bekannte Schauspieler Reiner Schöne brachte das Stück, arrangiert von Stephen Melillo, gemeinsam mit dem Musikzug in einer äußerst intensiven Fassung sprachlich und musikalisch auf die Bühne in Olpes guter Stube. 20 Minuten lang hatten die Zuhörer das Gefühl, leibhaftig dabei zu sein auf dem stürmischen Meer mit dem mächtigen Pottwal. „Ein wundervolles Orchester, ein wundervoller Dirigent, ein wundervolles Publikum“, meinte Reiner Schöne.
„Es geht um Abenteuer auf hoher See, Geschichten, Mythen und Seemannsgarn“, sagte Martin Kretschmer, der auch im 17. Jahr für eine ausgezeichnete Moderation des Konzertes sorgte. Ein Höhepunkt der musikalischen Reise über die Weltmeere war sicherlich das Stück „Atlantis“, das Musikzug-Mitglied Alexander Reuber zu einer neuen Komposition für sinfonische Blasorchester arrangiert hatte.
Zwei Sätze aus den L´Arlesienne Suiten“ von George Bizet, die strahlende Filmmusik zum Errol Flynn Erfolg „Sea Hawk“ von Erich Korngold und die Fantasie „Windows of the World“ von Peter Graham, einer Reise in die Karibik und in die geheimnisvolle Welt des Amazonas, führten das Publikum in weitere Meeres- und Küstenregionen.
Mit „Kameraden auf See“ und „Arnhem“ standen auch bekannte Marinemärsche auf dem Programm.
Nach zweieinhalb Stunden auf hoher See schipperte Michael Nassauer mit seiner Crew wieder in den Hafen ein. Und dort stimmte das Feuerwerorchester die begeisterten Zuhörer zum Abschluss traditionell mit „Tochter Zion“ auf das Weihnachtsfest ein.
Roland Vossel