Taktstockwechsel in Olpe
Der Musikzug Olpe bekommt einen neuen Dirigenten. Andreas Reuber wird neuer Hauptmusikzugführer. Er löst Michael Nassauer als seinen Vorgänger ab, der die letzten zweieinhalb Jahre an der Spitze der Olper Musiker stand.
Grund für den Wechsel sind die zeitintensiven Aufgaben von Michael Nassauer, die ihm in seiner neuen Funktion als Intendant der Südwestfälischen Philharmonie bevorstehen. „Ich freue mich, dass der Musikzug einen adäquaten Nachfolger gefunden hat“, urteilt er selbst zur Wahl seiner Nachfolge.
Innerhalb der letzten Jahre seiner Wirkungszeit konnte der Musikzug vielseitige Konzerterlebnisse, Feste und Auftritte unter seinem Dirigat spielen. Das Ergebnis waren ausverkaufte Hallen und wohlwollende Kritiken. Er selbst war mit der Organisation dieser Ereignisse mit im Boot und übernahm seinerzeit die Leitung des Musikzugs von Gerhard Reuber, der jahrelang den Klangkörper und das Niveau des Musikzuges mit geformt hat.
Nun wird diese Aufgabe wieder der Familie Reuber zu Teil. Andreas ist nämlich Mitglied der weit über den Kreis bestens bekannten Musikerfamilie Reuber.
Der Musikzug steht nicht am Anfang der musikalischen Wirkungszeit von Andreas Reuber. Er leitet zurzeit und bereits seit 2008 erfolgreich den Musikverein Neuenkleusheim. Das Orchester baute unter seinem Dirigat seinen hervorragenden musikalischen Ruf bis über den Kreis weiter auf. Bis Februar nächsten Jahres und über die bis dahin anstehenden Termine wird er zusammen mit seinem langjährigen Verein auf sein letztes Frühjahrskonzert hinarbeiten. Danach wird er die musikalische Leitung an seinen noch unbestimmten Nachfolger übergeben.
Der offizielle Startschuss für die Zusammenarbeit des Musikzugs Olpe mit Andreas Reuber fällt bereits im September. Dann beginnt üblicherweise die Probenphase für die traditionellen Jahreskonzerte im Dezember, die dieses Jahr dann erstmals unter seiner musikalischen Leitung stehen werden.
Nicht nur als Dirigent hat er Erfahrungen gesammelt. Mit 18 trat Andreas seinen Wehrdienst beim damaligen Stabsmusikkorps der Bundeswehr in Siegburg an und ging ein Jahr später zum Ausbildungsmusikkorps nach Hilden. Vor 15 Jahren begann er nach Bestehen der Aufnahmeprüfung an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf bei Alan Kirkendale, seinerzeit Solotrompeter der Düsseldorfer Symphoniker, Trompete zu studieren. 2002 legte er sein Vordiplom ab und wurde zum Musikkorps der Bundeswehr versetzt. Drei Jahre später beendete er sein Studium mit erfolgreich abgelegter Diplomprüfung. Nach seiner 12 jähriger Tätigkeit in Siegburg machte er sich mit einer eigenen Musikschule selbstständig und unterrichtet außerdem an dem Gymnasium „Morgenröte“ in Siegen.
„Wir sind glücklich mit Andreas einen bestens qualifizierten Nachfolger für Michael gefunden zu haben“, freut sich Mathias Kullick, 1. Vorsitzender des Orchesters. Festzumachen ist das nicht nur an einem überzeugenden Dirigat und seinen Kompetenzen im Bereich der Militärmusik, sondern auch in seinem guten Draht zur Region und seinem Engagement in der Jugendarbeit. Letztere liegt dem Musikzug ebenso am Herzen wie das weitere Feilen an seiner eigenen „musikalischen Visitenkarte“. Der Musikzug umfasst zurzeit gut 70 aktive Mitglieder, sowie fast nochmal so viele Jungmusiker in seinen beiden Nachwuchsorchestern. Hier können Kinder unterschiedlichsten Alters und mit unterschiedlichen Lernstufen zusammen Musik machen, Ausflüge unternehmen und Auftritte meistern.
Das Abschiedskonzert von Michael Nassauer wird gleichzeitig das Debüt des Musikzugs im Apollo-Theater in Siegen am 15. Mai sein. Passenderweise in Michaels heimatlicher Wirkungsstätte, da die Südwestfälische Philharmonie auch durchweg hier gastiert. Mitinitiator dieses besonderen Konzertereignisses war Michael selbst, wenn auch zu Beginn der weit zurück liegenden Planungsphase die Einzigartigkeit dieses Abends noch nicht feststand. Nebst der Integration und Einladung von Flüchtlingen, sowie Ehrenamtlichen zu diesem Konzert wird dieses Konzert so auch ein ganz besonderes für das Olper Orchester und seinen derzeitigen Dirigenten.
Text/Foto: Julian Kugoth
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