Volkstrauertag 2014
Der Text des Totengedenkens, vorgetragen von Klaus Klappeck bildete zusammen mit dem Stück „der gute Kamerad“ den Abschluss des jährlichen Gedenkens an die Opfer von Gewalt und Krieg am vergangenen Sonntag, 16.November. Der Volkstrauertag fiel dieses Mal auf die hundertste Jährung des Beginns des ersten Weltkrieges.
Olpe vor 100 Jahren
Diese Tatsache veranlasste Axel Stracke, Redner des diesjährigen Gedenktags, in seiner Ansprache am Ehrenmahl „im Weierhol“ genau auf diese Vergangenheit einzugehen.
Nicht nur die, die man zum einfachen Volk zählte, sondern auch Intellektuelle ließen sich zur Euphorie zum Kriegsausbruch hinreißen, belegte er mit Ausschnitten aus dem Sauerländischen Volksblatt aus dieser Zeit.
Es folgten zwei Weltkriege, die unendlich viel Leid und Tod über den europäischen Kontinent brachten – und derer wir an diesem Tag jährlich gedenken.
Gewalt immer noch aktuell
Obwohl diese Gewalt mittlerweile weit in der Vergangenheit liegt und Deutschland seit sieben Jahrzehnten in Frieden lebt, mahnte er mit Blick auf andere Regionen der Welt mit den viel zitierten Worten Hermann Hesses:
Krieg war immer, seit wir von Menschengeschickten wissen und es waren keine Gründe für den Glauben da, er sei nun abgeschafft. Es war lediglich die Gewohnheit langen Friedens, die uns das vortäuschte.
So können wir die Augen nicht davor verschließen, dass es auch seit dem Ende des zweiten Weltkriegs bis heute immer noch Krieg auf der Welt gibt und Deutschland mit Soldaten, Waffen und Ausrüstung auch involviert ist. Gewalt ist allgegenwärtig, wenn für uns auch meist in weiter Ferne.
Die Frage nach Frieden bleibt also aktuell, und die Annäherung der europäischen Staaten nach dem zweiten Weltkrieg kann auch als Beispiel einer Friedens- sicherung gesehen werden – so hat sich die Lage innerhalb Europas immer weiter stabilisiert. Die Gräuel sind überwunden und die Staaten haben untereinander die Beziehungen immer weiter ausgebaut.
Stracke appellierte an jeden Einzelnen, auch mit der Erfahrung aus der Geschichte Deutschlands, am Frieden zu arbeiten und die Augen vor aktuellen Krisen nicht zu verschließen. Es ist ein „Auftrag an alle Generationen“.
Auch wenn es nur einer von vielen Terminen des Musikzugs im Jahr ist, ist es doch immer wieder eine Gelegenheit etwas innezuhalten vom Stress des Alltags. Dieser Gedenktatg bietet die Möglichkeit sich diese, unsere Geschichte und aktuelle Entwicklungen wieder Bewusst zu machen. Bleibt die Hoffnung, dass es im nächsten Jahr weniger aktuelle Bezüge geben wird.
Text u. Foto: Julian Kugoth